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Heinrich Seuse (links unten) – aus Heinrich Suso: Das Buch, genannt Seuse, Augsburg: Anton Sorg 1482. Quelle: Joachim Schäfer – www.heiligenlexikon.de = Ökumenisches Heiligenlexikon |
gehört zu den Schülern Meister Eckharts. Er wirkte im südwestdeutschen Raum und in
der Schweiz. Er ist durch seine Predigten und seelsorgerliche Arbeit berühmt geworden. Meister Eckhart verteidigte ihn gegenüber den Missdeutungen seiner
Schrift „Büchlein von der Wahrheit“. Er gehört zu den ersten Deutschen, die
eine Selbstbiografie (in deutscher Sprache) schrieben. Diese „Vita“ („Das Leben des seligen Heinrich Seuse“) ist in die Zusammenfassung seiner Werke, das „Exemplar“ eingebunden:
(Bayerische Akademie der Wissenschaften, KDiH, Band 4/1, bearbeitet von Jeffrey E. Hamburger)
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-
Germanisten der Uni Jena erstellen hybride Edition der mittelalterlichen deutschen Schriften Heinrich Seuses (idw-Nachrichten 22.03.2021)
Ausschnitt aus den Schriften des Mystikers Heinrich Seuse.,
Foto: Stiftsbibliothek Einsiedeln,
Codex 710(322), f. 48r (https://www.e-codices.ch/de/list/one/sbe/0710)
Bild aus: idw-Nachrichten, s.o.Vgl.
Hildegard
Elisabeth Keller: Die Stunde des Hundes. Nach Heinrich Seuses „Exemplar“. Trilogie des Zeitlosen I.
Universität Zürich.
Multimedia & E-Learning Services (MELS)
2011, 2. Aufl., Text: 78 S., Abb., 2CDs (Hörbuch)
ist eine dunkle
Stille,
die niemand verstehen kann als der,
in den
die Einheit mit ihrem
eigenen Sein leuchtet
(Kursivschreibung und Heraushebung von mir).
Aus der stillen Ruhe leuchtet
rechte Freiheit ohne jegliches böse Denken und Handeln, denn solche Ruhe
gebiert sich selbst aus der Entäußerung (des eigenen Selbst); da strahlt
verborgene Wahrheit aus ohne alle Falschheit, und diese erzeugt sich in der
Aufdeckung der verhüllten Lauterkeit … Und so leuchten alle Dinge in dem
(göttlichen) Sein in darin seiender Stille nach der Einfachheit dieses Seins.
Wo, von dem gesprochen wurde und in dem ein erprobter Diener mit dem ewigen
Sohne die Wohnstätte teilen soll, kann man das seinshafte namenlose Nichts
nennen. Und da gelangt der (menschliche) Geist zum Nichts der Einheit. Diese
Einheit heißt darum ein Nichts, weil der Menschengeist keinen der Endlichkeit
angehörigen Ausdruck finden kann, um zu sagen, was es sei. Der Geist empfindet
nur, dass er erhalten wird von einem, der anders ist als er selbst. Darum ist
das, was ihn hält, in bestimmterer Weise ein Etwas als ein Nichts; es ist aber
dem Menschengeist ein Nichts nach der Art des Seins … (Deutsche mystische Schriften, S. 192)
zurückgeführt werden sollen, ihren und aller Dinge ersten Beginn zu erkennen,
denn danach bestimmt sich auch ihr letztes Ziel. Und darum soll man sich
vorhalten, dass alle, die welche je von der Wahrheit sprachen, darin
übereingekommen, es gebe irgendwie ein Erstes und Einfachstes und vor ihm sei
nichts. Nun hat Dionysius* dieses unergründliche Wesen in seiner Lauterkeit
gesehen und sagt (und mit ihm andere Lehrmeister), dass das Einfache, von dem
da gesprochen wird, mit keinem Namen angemessen bezeichnet werden könne; denn
wie wir in der Logik hören, soll der Name Natur und Begriff des genannten
Dinges ausdrücken, Nun ist klar, dass des vorgenannten einfachen Wesens Natur
endlos, unermesslich und aller geschöpflichen Vernunft unbegreiflich ist. Darum
sind alle gelehrten Geistlichen darin einig, dass dieses Wesen ohne genauere
Bestimmung auch ein Wesen ohne Namen ist. Und darum sagt Dionysius in dem Buch
von den göttlichen Namen, dass Gott ein Nicht-Sein oder ein Nichts sei, und das
ist zu verstehen nach all dem Wesen und Sein, das wir ihm nach geschöpflicher
Weise beilegen. Denn was man von ihm in solcher Weise aussagt, ist alles in
gewisser Wese falsch, und das Gegenteil ist richtig.** Und so gesehen, möchte man ihn ein ewiges
Nichts nennen; aber wenn man von einem Ding reden soll, wie unübertrefflich
oder überaus wichtig es ist, so muss man ihm wohl schon Namen beilegen.***
ist ihr Leben, und ihr Leben ist ihr Wesen. es ist eine lebendige, wesenhafte,
in sich selbst seiende Vernunft, die in sich selbst versteht, in sich selbst
ist und lebt und die dasselbe ist.
Klarer kann ich mich nicht ausdrücken, und dies nenne ich die ewig ungeschaffene Wahrheit, denn alle Dinge sind in ihr Neuheit, in ihrem Anfang und ihrem ewigen Beginn.
(angeblich erster Bischof von Athen, der sich nach einem Schüler des Apostels
Paulus benannte.
Er gehört zu den christlichen Neuplatonikern, die für die
Geschichte der Mystik große Bedeutung gewannen.
Unter seinem Namen schrieb ein
Unbekannter um 500 eine Reihe von
Schriften, auf die Seuse hier Bezug nimmt.
Konkret geht es um: Von den heiligen
Namen (I,4-6 und VII,3).
Ulmer Gedenkbild für Heinrich Seuse – Kolorierter Holzschnitt, Ulm um 1470 – (Buchcover) |
übertragen und herausgegeben von Georg Hofmann (†).
Jungclaussen. Düsseldorf: Patmos 1986, S. 192.333
von Heinrich Seuses Mystik. Bern u.a.: P. Lang 1996, 2. Aufl., 271 S. + Abb.
Vgl. auch:
Iserlohner Con-Texte Nr. 15 (ICT 15)
Iserlohn 1999, Online-Ausgabe 2009, S. 76-77
Silvia Bara Bancel, OP (Madrid):
>>> Iguales y diferentes.
La relación entre monjas, beguinas y dominicos en los siglos XIII y XIV.
El caso de Enrique Suso y Elsbeth Stagel, amigos de Dios.
>>> Heinrich Seuses mystische Anthropologie. Heinrich Seuse Jahrbuch 1.
Berlin: Lit 2008, S. 37-70
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