Xanten: Chalice-Verlag 2016, 296 S., Abb. — ISBN 978-3-942914-15-4
Verlagsinformation
Krankheit,
Schmerz und Tod, Naturkatastrophen, Verbrechen, Krieg und Terror –
warum lässt Gott das alles geschehen?
Weshalb verhindert ein
(all)mächtiger Schöpfer nicht das Leid
und das Böse in der Welt?
Die
Frage nach dem Grund des Übels hat die Menschen seit
jeher bewegt,
Anhänger monotheistischer Religionen schon
immer herausgefordert und
Philosophen wie Atheisten als
gewichtiges Argument gedient. Wer sich
über dieses komplexe
Thema, die sogenannte Theodizee, den Kopf
zerbricht, gerät
schnell in weltanschauliche Untiefen.
In
diesem anregenden Buch erklärt der Sprach- und
Kulturwissenschaftler
Selahattin Akti, wie einer der
bedeutendsten islamischen Mystiker, der
große andalusische Sufi-Meister Muhyiddin Ibn Arabi (1165–1240), diese
grundlegende Fragestellung beantwortet. Nach einer fundierten
Darstellung der unterschiedlichen Lösungswege in der Geschichte der
Philosophie sowie in den christlichen und islamischen Theologien
erläutert der Autor mit spürbarer Sachkenntnis den Fragenkomplex des
Übels aus dem Blickwinkel des mystischen Erkenntnisweges.
Ein wichtiger Verständnisschlüssel ist dabei Ibn Arabis Existenzphilosophie der »Einheit des Seins«, die unter dem Begriff wahdat al-wujud
den Sufismus nachhaltig bereichert hat. Dabei gelingt Selahattin Akti
neben einer hervorragenden Kurzdarstellung von Leben, Werk und Denken
des »Größten Scheichs« eine intelligente, gut verständliche Erklärung
von dessen tiefen Einsichten und anspruchsvollen Konzepten zum
Verhältnis von Gott, Welt und Mensch, zur Problematik von freiem Willen
und Vorbestimmung, zur Schöpfung als permanenter Selbstmanifestation des
»verborgenen Schatzes« und als Bewegung der Liebe, zur Unterscheidung
von al-Haqq (dem Allwahren) und Allah (Gott) sowie zur
Funktion der Göttlichen Namen im Schöpfungsprozess und zur Bedeutung
des vollkommenen Menschen als Abbild und Statthalter Gottes.
Leseprobe
Ausschnitte aus dem Buch von Selahattin Akti finden Sie hier…