Die Bedeutung des Tauschs auf den Weltmärkten

Dirk Kaiser: Theorie
der Tauschverträge
– Geld und Vermögen im gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht

Heidelberg: Springer-Verlag  2018, 1. Aufl., IX, 103 S.

— ISBN 978-3-658-20933-9 — 

Verlagsinformation, Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: hier


Vgl. auch die Rezension zu:
Christian Thielscher: 
Wirtschaftswissenschaften verstehen.
Eine Einführung in ökonomisches Denken

Heidelberg: Springer-Verlag 2014
Auch die
Robinson-Ökonomie (Robinson-Crusoe-Wirtschaft) und
Planwirtschaften sind durch die beiden ökonomischen Grundaktivitäten Produktion
und Konsum geprägt. Nur die Marktwirtschaft bringt den Tausch dazu. Die
wirtschaftswissenschaftliche Abbildung orientiert sich bis heute stark an
Léon Walras:
Nachdem ein wohl informierter Auktionator zentral ein Preissystem ermittelt
hat, das alle Märkte räumt, werden die korrespondierenden reinen
Gütertauschpläne in einem einzigen Zeitpunkt transaktionskostenfrei und direkt
umgesetzt. Das Paradigma kann durch das Konzept des Tauschvertrages erweitert
werden. Die zeitlose Logik der Marktwirtschaft wird an aktuellen Problemen
lebendig: die Krisenerfahrungen der letzten Jahre ergänzten die Betrachtung der
Finanzmärkte im Kontext der Finanzmarktstabilität.
Der
Autor, Prof. Dr. Dirk Kaiser, lehrt Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Finanzmanagement, Banken und Versicherungen an der Hochschule Bochum. Er
leitete zuvor den Beteiligungsbereich eines internationalen
Touristikunternehmens und die Mandatsbetreuung eines Kreditinstituts. Mit
dieser Theorie der Tauschverträge wendet er sich nun auch wieder seinem
akademischen Ausbildungsfach, der Volkswirtschaftslehre, zu.

Der
Inhalt des Gesamtthemas wird prägnant einleitend dargestellt . Anschließend formuliert er
originelle eigene Gedanken zu den Themenbereichen der folgenden Kapitel:

Teil I: Tauschverträge und das Walrasianische
Paradigma
Teil II: Eine tauschvertragliche Analyse
privaten und staatlichen Vermögens
Teil III: Ein externes monetäres Kalkül für
den Homo oeconomicus

Er
hinterfragt grundlegende  Konzepte, die
auf dem Walrasianischen Paradigma beruhen und bietet mit der Theorie der
Tauschverträge eine neue Lesart sowie eine konstruktive Ergänzung zur
allgemeinen Gleichgewichtstheorie. Geld ist finanzierungsvertraglich eine strukturierte
Ankopplungsstation für diverse zeitliche Grundtypen des Tauschs. Die synallagmatische Marktkonzeption, also die Auffassung
vom Tausch als einem gegenläufigen Geschehen, ist im Vergleich zur
walrasianischen Einzelobjektauffassung eine eventuell nicht unerhebliche
Variation. Zusammen mit dem externen monetären Kalkül könnte diese
synallagmatische Konzeption vielleicht die Möglichkeit schaffen, Geld einmal
„geldmarktlos“ in das System des allgemeinen Gleichgewichts zu
integrieren.
Das Buch
von Kaiser erhellt den Hintergrund generell vorbildlich: es beschreibt das
System der Wirtschaftswissenschaften für
Makroökonomik/Geldwirtschaft/Finanzmarktökonomie.
Ein
empfehlenswertes Buch für Studierende der Wirtschaftswissenschaften und für
Erkenntnisgewinne der Forschung sowie zu einer Lehre, die der Erkenntnisvermittlung
verpflichtetet ist.
Prof. Dr.
Eckhard Freyer, Bonn

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