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Sultan al-Kamil übergibt Friedrich II. (links) die Stadt Jerusalem, rechts an der Kuppel des Felsendoms zu erkennen. (Giovanni Villani, Chronica, 14. Jh., Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi L VIII 296, fol. 75r.) — Wikipedia — |
Der Kreuzzug des römisch-deutschen und von Papst Gregor IX. gebannten
Kaisers Friedrich II. (1194-1250) in den Jahren 1228/1229 ist der einzige, bei dem statt der Waffen diplomatisches Geschick siegte. Dem Kaiser gelang es in Verhandlungen mit dem Sultan al-Kamil, Jerusalem als christliches Königreich wieder zu gewinnen.
“ Im Frieden von Jaffa wurde vereinbart,
dass die Christen Jerusalem, Bethlehem, Lydda und wohl auch Nazareth zurückerhalten sollten. Die Muslime sollten den Jerusalemer Tempelberg mit der al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom behalten, wo Christen aber künftig Andachten halten durften. Den Muslimen wurde dafür Freizügigkeit im Gebiet um Bethlehem sowie eine eigene Gerichtsbarkeit unter einem Kadi in Jerusalem zugestanden“ (Wikipedia).
Al-Kamil ist übrigens derselbe Sultan, dem Franziskus von Assisi 1219 während des 5. Kreuzzugs in Ägypten begegnete und seine Haltung zu den anderen Religionen wesentlich beeinflusste.
Vgl. zu den Details:
- Der Kreuzzug Friedrich II. (Wikipedia)
- Klaus van Eickels / Tania Brüsch: Kaiser Friedrich II.
Leben und Persönlichkeit in Quellen des Mittelalters.
Düsseldorf / Zürich: Artemis & Winkler 2000, S. 164-202
Beeindruckend ist die Begebenheit, die u.a. der Historiker und Prediger Sibt Ibn al-Gauzi = Sibt Ibn al-Jawzi (1185/86-1256/57) beschreibt. Sie ist ein frühes Beispiel nicht nur des Respekts vor einer anderen Glaubenstradition, sondern auch die eigene Religion nicht absolut zu setzen:
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Zitat aus: (Büsch / Eckels aaO 187f): |