Karl-Josef Kuschel schreibt über Helmut Schmidt, Sadat und die Religion (aktualisiert)



An die freundschaftliche Verbundenheit der beiden Politiker Helmut Schmidt (1918-2015) und Anwar as-Sadat (1918-1981) erinnern sich gewiss noch viele. Weniger bekannt dürfte sein, wie sehr die beiden die Fragen zur Bedeutung der Religion für das gesellschaftliche Leben in ihrer interreligiösen Tragweite angesprochen haben.
Karl-Josef Kuschel, der bekannte Tübinger Theologe für Kultur und interreligiösen Dialog,
zeigt in diesem Buch ausführlich, welchen Einfluss die interreligiöse und auch politisch realisierte Haltung Sadats auf Helmut Schmidts eigenes Denken gewonnen hat. Kuschel erinnert darum auch daran, dass ausgerechnet der Friedensvertrag Ägyptens mit Israel zur Ermordung von Sadat 1981 führte.

Karl-Josef Kuschel: „Dass wir alle Abrahams Kinder sind“. 
Helmut Schmidt begegnet Anwar as-Sadat. 
Ein Religionsgespräch auf dem Nil. 
Ostfildern: Patmos 2018, 240 S., Abb. — 
ISBN: 978-3-8436-1096-4 — 
Verlagsinformation: hier


Ein Gespräch über dieses Buch mit Karl-Josef Kuschel
in der Frankfurter Rundschau vom 24.12.2018:

„Nicht nur Christen kennen eine heilige Nacht“.
INHALTSVERZEICHNIS



Prolog:

Eine Lehr- und Sternstunde auf dem Nil
 I. Helmut Schmidt und der „Deutsche
Herbst“ 1977
      1. Der RAF-Terror in Deutschland
      2. Im moralischen Dilemma: Der Fall Schleyer und die Folgen
      3. „Gott helfe uns“: Versäumnis und Schuld, 20. Oktober 1977
      4. Ein „erschütternder Besuch“: 
Auschwitz, 23. November 1977
      5. Der „Nato-Doppelbeschluss“ und die Friedensbewegung
6. „Ich bin kein sonderlich religiöser Mensch“
7. Helmut Schmidts „Christentum“
8. Die Entdeckung der ethischen Potentiale der
Weltreligionen
9. Zwei lutherische und drei katholische
„Ratgeber“
II. Ägyptens Lage unter Anwar
as-Sadat
     1. Verschwörung  und Gefangenschaft: der junge Sadat
     2. Sadats Islam: Schöpfungsdankbarkeit und
Liebesmystik
     3. Vier Kriege gegen Israel: der Präsident
zieht die Konsequenzen
     
4. Die „Brotunruhen“ 1977 – ein prekäres Jahr
     
5. Der Präsident in der Kritik und das Attentat vom 6. Oktober 1981
III. Sadats Friedensreise nach
Israel: November 1977
1. Machtwechsel in Israel:
Menachem Begin: 17. Mai 1977
      2. Ein Treffen der „Grossen Fünf“ in Jerusalem?
      3. Sadat kommt nach Jerusalem: 19. Nov. 1977
      4. „Nach Gottes Willen“: Sadat vor der Knesset: 20. Nov. 1977
      5. „Nur mit Juden und Christen“: Sadats 
beziehungsoffener Islam
      6.  „Kein Separatfrieden“, aber …: 
Forderungen an Israel
      7. Was Sadat Israel politisch anbietet
     8. Eine lebensgefährliche Reise in abrahamischem
Gottvertrauen

      9. Von Jerusalem nach
Camp David und Oslo: Brüchiger  Frieden
 
  10. Was bleibt an Hoffnung? Jimmy Carters
„The Blood of Abraham“
IV. Helmuts Schmidts Reise an den
Nil: Dezember 1977
1. Auf  Staatsbesuch in Ägypten
       2. „Mit Weitblick“ und „persönlichem Mut“: die Tischrede in Kairo
       3. Das Besuchsprogramm: Luxor – Assuan 
– Abu Simbel
4. Das „Sadat-Narrativ“
und seine Funktionen
       5. „Und sprachen über Gott…“: Helmut Schmidts „Notizen
V. Das  Religionsgespräch auf dem Nil: Bleibende
Erkenntnisse
    
1. Der Sinai – Ursprungsraum des Monotheismus
     2. Abraham – Vater des Glaubens für drei
Religionen
     3. Die „seltsame Geschichte“ von Hagar,
der Ägypterin
     4. Hagar, Ismael und die Wallfahrt nach
Mekka
     5. Von Adam bis Moses: Gemeinsame
Propheten
     6. „Ihr Europäer wisst das alles nicht“:
Helmut Schmidt prüft nach
     7. Was Rabbis, Priester und Mullahs den
Menschen vorenthalten
     8. Ein Gegennarrativ von der Geschichte
des Islam in Europa
     9. Die Bedrohung des Weltfriedens durch
Bevölkerungsexplosion
    10. Für eine „Erklärung der Menschenpflichten“:
Der InterAction Council
    11. Unterstützung des „Projektes Weltethos“
    12. Ein Pilgerort für Juden, Christen und
Muslime: Sadats Plan
   
13.  Ein „religiöser Komplex auf dem Sinai“: Ein Aufruf von
           Mohammed
Anwar el-Sadat 2018
    14.
Mord an Friedensstiftern: Anwar as-Sadat und Jitzchak Rabin
    15. Jehan Sadat, Leah Rabin: Zwei Frauen
kämpfen für den Frieden
     16.
Frieden: Sadats Pyramide! Henry Kissingers Psychogramm

Epilog:
Was Helmut Schmidt Sadat verdankt
   Ich habe ihn geliebt …“
   Zwei konträre
Weisen des Umgangs mit Religion
   Die
Weltreligionen als Faktoren einer Weltfriedenspolitik
   „Kinder
Abrahams“: Ernstnehmen gemeinsamer Wurzeln
   Zorn über
Religionsvertreter
  
Lernbereitschaft im Blick auf Koran und Islam
   Eine
exemplarische Lehr- und Sternstunde


  

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