West-östlicher Divan in Iserlohn 1991 – 2018



Es begann 1991 im Büro des Flüchtlingsbeauftragten des Ev. Kirchenkreises Iserlohn. Dort traf sich regelmäßig ein interreligiöser Arbeitskreis, der sehr schnell einen erheblichen Zuspruch fand und darum in größere Räume wechselte. 

Der Name dieser Veranstaltung war zugleich Programm: 
„West-östlicher Divan Iserlohn – Baustelle Kulturbrücke“. 



Seit dem Dezember 1992 wurde  die Reformierte Kirche in der Stadtmitte von Iserlohn zum Ort dieser Begegnungsveranstaltung der Religionen.  Zwischenzeitlich von 1997 – 1998 war  auch das Goethe-Institut der einladende Ort. Im Frühjahr 2002 nahm der Divan das freundliche Angebot der Ev. Akademie Iserlohn an, die Veranstaltungen in der Akademie-Kapelle stattfinden zu lassen.
Durch den Verkauf der Akademie brauchte der Divan eine neue Bleibe und wurde 2008 gastlich 
in die  Ev. Erlöserkirchengemeinde Iserlohn-Wermingsen aufgenommen.

Der Gedanke einer ständigen Baustelle Kulturbrücke angesichts der kulturellen und religiösen Vielfalt unserer Gesellschaft stand hinter diesen Begegnungen. Ein bestimmtes Thema kam jeweils besonders zur Sprache.
Unschwer ist zu erkennen, dass das Motto des Iserlohner Divans
von Johann Wolfgang von Goethe stammt:

Wer sich selbst und
andre kennt
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen lass ich gelten;
Also zwischen Ost- und Westen
Sich bewegen, sei’s zum Besten!“
                                                                              West-östlicher Divan, Nachtrag 1825/26

Diese Worte des Dichterfürsten zeigen die Verwobenheit des
Westens mit dem Osten. „Unser“ Divan nahm diese Zusammengehörigkeit jedes Mal aktuell
und grundsätzlich auf.

Das Wort Frieden in vielen Sprachen …

Meistens begann der „Divan“ mit aktuellen Berichten,
die oft durch Erfahrungen von „Betroffenen“ verstärkt wurden. Dazu kamen Vortrag und Rezitation von teilweise poetischen Texten aus anderen
geografischen und spirituellen Landschaften. Wir nahmen das Hin- und Herwiegen aus Goethes Divan also
fast wörtlich. Durch verschiedene Klänge und Lieder aus der christlichen
Tradition und zuweilen auch der anderen Religionen wurde Musik selbst zu einer Brücke zwischen den verschiedenen Welten
und weckte in den Hörenden oft unvermutete Erkenntnisse, welche multikulturelle
und multireligiöse Bereicherung bedeuten. 

1. Preis des Ausländerbeirats der Stadt Iserlohn
 an den West-östlichen Divan 2002

Neben vielen vertrauten Gesichtern kommen immer wieder Interessierte neu hinzu. Sie bringen ihren unterschiedlichen biografisch-religiösen Hintergrund sozusagen mit und setzen sich dem fremden Bekannten und dem unbekannten und doch Vertrauten aus. Sie merken dabei, wie sie sich selbst verändern: Deutsche und Ausländer, Muslime,
Christen, Anhänger der Baha’i-Religion, Marokkaner, Griechen, Iraner,
Flüchtlinge aus Ex-Jugoslawien, Männer und Frauen.
Im Grunde hat mit diesem Divan eine geistige Wanderung, eine
interreligiöse Pilgerreise begonnen, von der zu hoffen steht, dass sie dem
Zusammenleben von Menschen verschiedener Glaubensweisen und damit auch der
deutschen Gesellschaft in unserer Region zugute kommt.


Die letzten Divan-Termine und Themen:


         

              



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