Frère Roger – Taizé: Wegstation der Versöhnung (aktualisiert)

Die romanische (katholische) Dorfkirche in Taizé  –
bis zum Bau der einfachen Versöhnungskirche (1962)
Ort der Tagzeiten-Gebete

Der aus Genf stammende reformierte Pfarrer Roger Schutz (12.05.1915 bis 16.08.2005) hatte schon in der Schweiz begonnen, mit einigen anderen ein kommunitäres Leben zu führen. Auf Grund seiner Verwandtschaftsbeziehungen kam er in der Zeit des 2. Weltkrieges in das kleine burgundische Dorf Taizé. Es lag an der Demarkationslinie zwischen dem von Nazi-Deutschland besetzten Teil Frankreichs und dem noch nicht besetzten sog. Vichy-Frankreich. Dort kaufte er ein Haus, wo er Kriegsflüchtlinge und Juden aufnahm, bis die Wehrmacht auch den sog. freien Teil Frankreich okkupierte. Zu dieser Zeit befand er sich gerade in der Schweiz. Im Spätherbst 1944 – nach der Befreiung Frankreichs – kehrte er mit einigen Brüdern nach Taizé zurück.  Diese evangelischen Christen begannen 1949 ein konsequentes klösterliches Leben. 


Nachdem schon die ersten katholischen Brüder in der Gemeinschaft mitgelebt hatten, legte Ostern 1969 ein junger belgischer Arzt als erster Katholik sein Gelübde ab. François Kardinal Marty, der damalige Erzbischof von Paris, gab dazu sein Einverständnis. Damit wurde die Communauté de Taizé „die erste ökumenische Brüdergemeinschaft der Kirchengeschichte“. 2017 zählten etwa 100 Brüder zur Communauté. Die Brüder sind Katholiken oder Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen. Sie stammen aus über fünfundzwanzig Ländern. Durch ihr Dasein selbst ist die Communauté ein konkretes Zeichen der Versöhnung unter gespaltenen Christen und getrennten Völkern.“ (Wikipedia)


Besonders bekannt wurde Taizé durch die immer größer werdenden Jugendbegegnungen, besonders an Ostern und schließlich durch die von Frére Roger ins Leben gerufenen jährlichen Europäischen Jugendtreffen jeweils in einer anderen Stadt Europas. 


Frère Roger Sabine Laplane: Frère Roger. Die Biographie. Freiburg u.a.: Herder 2018

Inhaltsverzeichnis mit Leseprobe: hier

Worte von Frère Roger


Glockenturm

Anbau der Versöhnungskirche
Altarraum mit den Ikonen
Die Stille hören …

Altarraum der Krypta

Jugendtreffen

Gäste-Vorbereitungen
Worte von Frère Roger

Zum Tod von Frère Roger am 16. August 2005

Wenn der Tod

Hoffnungen beiseite wischt

scheint die Lücke kaum zu ertragen

die ein heilig Heilender hinterlässt.

Aber Beiseite

heißt nicht das Ende
Beiseite heißt
auf die andere Seite des Lebens gehen
DORT 
wo die Kraft des Lebens
sich ins Ewige speist
DORT
woher die Auferstehungskräfte
des Lebens kommen
DORT
ja DORT ist das Ziel
Die zurück Bleibenden

können jedoch

die Tränen nicht halten
aber menschliches Heilen
wird in anderer Dimension
von DORT
erfahrbar werden
Den zurück Bleibenden jedoch
ist das Neue 
der neuen Wirklichkeit
noch so fremd
während der Hinübergegangene
das Licht schon sieht
und alle Schatten abfallen.

                                                                Reinhard Kirste

CC

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