
(Ohne Titel, Holzschnitt, 1980?)
Der deutsch-türkische Maler und Grafiker
Ismail Çoban (*1945) hat einen besonderen Stil in seiner Kunst entwickelt. in seinem „Hin-Sehen“ verbinden sich Realität, Geisterhaftes, Spirituelles und Visionäres im Kontext kultureller Vielfalt.
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In Çobans Bilderzyklus:
ZUM BEISPIEL mit 10 Farbradierungen (1976 aufgelegt in 100 Exemplaren)
spiegelt sich ein orientalisches Anti-Märchen (nacherzählt und mit einem Vorwort versehen von Eike Pies (1976).
Dieses Anti-Märchen verlegt der Künstler in das Dorf Göreme (Kappadozien) und setzt eine Bewegung zwischen Alltag, Phantasie, Spiritualität und Magie in Gang.
So tauchen dort neben Kerim, dem Sänger, Oguz, dem Kämpfer und Kumru, dem Teppichweber, der Prophet Yonus auf, der allerdings mit dem im Islam bekannten Propheten Jona/Yunus nichts zu tun hat, sondern alte religiöse Traditionen lebendig werden lässt: den doppelgesichtigen Gott Janus, wie er aus der römischen Mythologie als universales Symbol für Anfang und Ende bekannt ist.
Dieser Janus spiegelt sich gewissermaßen im Propheten Yonus.
Yonus, Blatt 4
Einkreisung, Blatt 6 |