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Cover – Basel: Sphinx-Verlag 1993 |
Wegen seiner beeindruckenden Spiritualität wird er auch Maulana (Mewlana) genannt: Großer Meister!
Sein Hauptwerk in 6 Bänden und 25.000 Doppelversen, das Mathnawi (Masnavi), liegt zum ersten Mal in einer zweibändigen deutschen Übersetzung vollständig vor:
Dschalal ad-Din Rumi | Übersetzer: Otto Höschle –
Neue Versübersetzung von Rumis Masnawi aus dem Persischen.
Details: Chalice-Verlag Xanten 2022 – mit Leseproben
Rumi sieht die universale Liebe als entscheidende Kraft des Lebens an. Im Wesenszentrum des Selbst spielt das Ich keine Rolle mehr. Von dieser Liebe geleitet, findet der Suchende auf dem Weg zur Wahrheit Gott im eigenen Herzen.
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Das Grab Rumis in Konya (wikipedia: Rumi) |
Rumis Todestag in Konya (17.12.1273) — Sufismus zwischen Tradition und Lifestyle
Michael Gmelch:
Wirbeltanz im Wartesaal der Ewigkeit.
Im Dialog mit Rumi und der Sufi-Mystik
Würzburg: Echter 2023, 240 S.
ISBN 978-3-429-05286-7 / € 12,99 (PDF)
ISBN 978-3-429-06629-1 / € 12,99 (ePub)
Verlagsinformation >>>
RUMI Du wurdest mir Flügeln geboren.
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Annemarie Schimmel über Rumi: Nightingales Under the Snow:
Poems byJavad Nurbakhsh (Introduction) – 1994/1999, 106 pp.>>> Poems by Annemarie Schimmel, influenced by Rumi >>>
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Annemarie Schimmel: Rumi. Ich bin Wind und du bist Feuer.
Leben und Werk des großen Mystikers.DG 20.
Köln: Eugen Diederichs 1986, 5. Aufl. u.ö., 232 S., Register
Details bei Amazon >>> - Roland Pietsch: Die Mystik Dschalad-ad-Din Rumis im Werk
von Annemarie Schimmel (Spektrum Iran, Nr. 05/2013, S. 39-50) - Mevlana Rumi Review (Leiden: Brill) — Zwei Textbeispiele: Gott im Herzen
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William C. Chittick: The Sufi Path of Love. The Spiritual Teachings of Rumi.Albany (NY, USA): State Univ. of New York Press 1983, IX, 433 pp., index
- Sufismus – eine Herausforderung für Glaubenshüter
Der mystische Islam lädt mit seiner Einheits- und Liebesmystik zur religiösen Grenzüberschreitung.
Das Plädoyer des Sufi-Dichters Rumi für Toleranz ist aktueller denn je.
(Walter M. Weiss, Wiener Zeitung , 22.05.2021)
- Blick in Rumis Leben mit ausgewählten Zitaten
(Deutschlandfunk, 07.10.2015)
Marian Brehmer:
Der Schatz unter den Ruinen
Meine Reisen mit Rumi
zu den Quellen der Weisheit
Freiburg u.a.: Herder 2022, 192 S.
Katayoun Goudarzi and Shujaat Husain Khan’s This Pale
All of the projects by Iranian-American vocalist Katayoun Goudarzi and Indian composer and sitarist Shujaat Husain Khan are emotionally engaging in their own ways. But their 2021 recording This Pale is especially moving. Goudarzi specializes in singing and reciting the ecstatic poems of the ancient Persian poet known as Rumi, which are set to music which is improvised in the studio by Khan along with a few other select musicians“
(Zitat aus: A Green Man Review – dort auch Musikbeispiele)
Hommage an den persischen Poeten Rumi – Ein Kaleidoskop aller Nuancen der Liebe
Vier Menschen aus zwei Kulturen – Iran und Indien – lassen sich von der Dichtung Rumis zu einem Album inspirieren. Wie schon die Poesie Rumis, so spricht auch das Album „This Pale“ von Liebe, Toleranz und der Idee eines harmonischen Ganzen in einer polarisierenden Welt (Richard Markus, Qantara.de, 20.01.2022)
- Blick in Rumis Leben mit ausgewählten Zitaten (Deutschlandfunk, 07.10.2015)
- Mevlana Rumi Review (Leiden: Brill) — Zwei Textbeispiele: Gott im Herzen
bisweilen Moslems, Christen oder Juden.
Die schönsten Gedichte aus dem klassischen Persien, von Ḥāfiẓ, Ǧalāl-ad-Dīn Rūmī,
Umar Ḫaiyām. München: C.H. Beck 2009, 3. Aufl., S. 62 (aus dem Diwan)
Aus dem Mathnavi. Übersetzt von Annemarie Schimmel.
Rumi. Ich bin Wind, und du bist Feuer. Leben und Werk des großen Mystikers. DG 20. Köln: Diederichs 1986, 5. Aufl., S. 87
Beobachte die Wunder, die um dich herum geschehen.
Fordere sie nicht ein.
Fühle die Kunstfertigkeit, die dich durchströmt,
und sei still.
DER TEMPEL GOTTES IM HERZEN
lange so gedreht, So hören sie die Stimme wehn:
Was, Toren, ruft ihr an den Stein? Wer wird vom Steine Brot erflehn?
Wenn ihr den Tempel Gottes sucht, In eurem Herzen tragt ihr den.
Wohl dem, der bei sich selbst kehrt ein,
Statt pilgernd Wüsten
durch zu gehn.
Aus: Mewlana
Dschelaleddin Rumi: Das Meer des Herzens geht in tausend Wogen: Ghaselen. Aus
dem Persischen von Friedrich Rückert. Frankfurt/M.: Dagyeli 1988, S. 46
DIE MOSCHEE IN DER FERNE
Der Ort, an dem Salomo anbetete,
nennt sich die ferne Moschee.
Sie ist weder aus Erde gebaut,
noch aus Wasser oder Stein,
aber mit Bedeutsamkeit und Weisheit.
Alle ihre Teile sind Erkenntnis und
Antworten auf jedes Andere.
Der Teppich beugt sich zum Besen.
Der Türklopfer und die Tür
schwingen gemeinsam wie Musiker.
Der Herzensschrein lebt,
aber man kann ihn nicht beschreiben.
Warum es also versuchen!?
Salomo geht jeden Morgen dorthin
und gibt Weisung mit Worten,
mit musikalischen Harmonien und in Aktionen.
Sie sind die tiefsten Lehren.
Ein Prinz ist nur ein leerer Gedanke,
bis er etwas tut mit Großmut.
Eine Vogel-Delegation kam zu Salomo und beklagte sich:
„Warum kritisierst du nie die Nachtigall?“
„Weil mein Weg verschieden ist“,
erklärte die Nachtigall für Salomo,
Ich singe von Mitte März bis Mitte Juni.
Die andere Zeit, während du ständig zirpst,
bleibe ich schweigend.“
Edison, NJ (USA): Castle Books 1997, p. 191f
Kreuz und Christen –
Ich suchte von
einem Ende zum anderen.
Kreuz.
zur alten Pagode,
irgendein Zeichen.
Herat und nach Kandahar.
noch im Tiefland.
auf den Gipfel des Kat-Berges.
Anqa-Vogels.
Mekka.
Avicenna.
von Avicenna.
Herz,
ich IHN.
Gottesfreundes.
Aus der Dichtung des persischen Mystikers Rumi.
von Karl Thylmann.
Texte zum Nachdenken Bd. 679. Freiburg u.a.: Herder 1978, S. 33
Der Lufthauch in der Morgendämmerung
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Lied der Rohrflöte
als Seelengesang des vollkommenen Menschen
vom Trennungsschmerz gequält !
„Seit man mich aus der Heimat Röhricht schnitt,
weint alle Welt bei meinen Tönen mit.
Ich such ein Herz, vom Trennungsleid zerschlagen,
um von der Trennung Leiden ihm zu sagen.
Sehnt doch nach dem In-Einheit Lebensglück,
wer fern vom Ursprung, immer sich zurück !
Ich klagt’ vor jeder Gruppe in der Welt,
ward Guten bald und Schlechten bald gesellt;
ein jeder dünkte sich mein Freund zu sein,
sucht‘ mein Geheimnis nicht im Herzen mein.
Und doch, so fern ist’s meiner Klage nicht –
Dem Aug‘ und Ohre fehlet nur das Licht.
So sind auch Leib und Geist einander klar –
Doch welchem Auge stellt der Geist sich dar?“
Kein Hauch, nein, Feuer sich dem Rohr entwindet –
Verderben dem, dem diese Glut nicht zündet !
Der Liebe Glut ist’s, die ins Rohr gefallen,
der Liebe Brausen lässt den Wein nur wallen.
Die Flöte – der Getrennten Freundin sie –
Zerreißt die Schleier, doch die Melodie !
Wer sah als Gift das Gegengift ihr Gleiches?
Wer sah als Tröster und als Freund ihr Gleiches?
Vom Pfad im Blute will das Rohr berichten,
von Madschnuns Lieb‘ erzählet es Geschichten.
Vertraut mit diesem Sinn ist nur der Tor,
der Zunge Kunde höret nur das Ohr !
In Leid sind unsere Tage hingeflogen,
und mit den Tagen Plagen mitgezogen;
Doch zieh’n die Tage, lass sie zieh’n in Ruh,
wenn Du nur bleibst, der Reinen reinster Du !
Der Fisch nur wird vom Meere niemals satt,
lang wird der Tag dem, der kein Tagbrot hat.
Der Rohe kann den Reifen nicht verstehn –
So soll mein Wort denn kurz zu Ende gehn.
Basel: Sphinx 1994, S. 22-25