Die (Sonnen-)Scheibe des ATON (Metallscheibe mit Blattgold belegt, von Karin Kirste) |
In diesem Text werden Muster der Interpretation aus der Rheinischen Mystik angesprochen, die den christlich-buddhistischen Dialog vertiefen können – auch im Zusammenhang der „Dialogical-Mystical Approaches to the Ultimate“ durch John Hick und Perry Schmidt-Leukel.
Patterns
of interpretation from Rhenish Mysticism to Ddeepen
the
Christian-Buddhist Dialogue
As these
few references to important representatives of the Rhenish mysticism,
including Marguerite Porète, show the Buddhist-Christian dialogue in
the tension between „unpredictable“ and linguistic
approaches to eternal truth, to „The Ultimate“. This occurs
in the human experience of faith (Following Christ / mysticism of the
cross) or rather theologically formulated (e.g. Trinity). It seems
now obvious how interreligious relations can be deepened. In this
context, it becomes clear at the same time that in the dialogue
concepts of John Hick and Perry Schmidt-Leukel, the mystical
traditions of Occident and Orient have such an interreligious,
unifying orientation and can certainly be seen as a hermeneutical
key.
But:
As religious scholars, they remain descriptive with the possibilities
in dialogical deepening through mysticism and do not claim mystical
experiences for themselves. In the religious-scientific approach, the
experiences of the mystics, their visions, images and metaphors are
illuminated more from the outside, because a „screening” is
obviously unattainable. Only by „immersing“ in the
„groundless ground“ the healing truth of The Ultimate can
be experienced.
This is certainly not only intellectual honesty
and modesty here. Rather, theological/religious-scientific
formulations signalise in a certain manner by cognitive approaches to
the mystical, a dialogical-reconciling meaning of life appears. But
religious concepts of truth and salvation are not more than “walking
aids” to the ultimate truth.
Deutemuster
aus der rheinischen Mystik zur Vertiefung des
christlich-buddhistischen
Dialogs
Wie
bereits diese wenigen Hinweise auf wichtige Vertreter der rheinischen
Mystik unter Einbeziehung von Marguerite Porète zeigen,
könnte der buddhistisch-christliche Dialog in
der Spannung von „nicht aussagbar“ und sprachlichen
Annäherungen
an
die
ewige Wahrheit, an
„The Ultimate“ im
Bereich des erfahrbar Menschlichen (Nachfolge Christi /
Kreuzesmystik) und des
theologisch zu
Formulierenden
(z.B.
Trinität)
offensichtlich
interreligiöse
Beziehungen vertiefen. Es
lässt sich augenfällig zeigen, dass in den Dialog-Konzepten von
John Hick und Perry Schmidt-Leukel die mystischen Traditionen von
Okzident und Orient eine solche interreligiös-verbindende
Orientierung haben und durchaus als ein hermeneutischer Schlüssel
anzusehen sind.
Wie
diese wenigen Hinweise auf wichtige Vertreter der rheinischen Mystik,
u.a. Marguerite Porète, zeigen, steht der buddhistisch-christliche
Dialog in der Spannung zwischen „nicht aussagbar“ und
sprachlichen Annäherungen zur ewigen Wahrheit, zum „Letzten“/“The
Ultimate“. Dies geschieht in der menschlichen Glaubenserfahrung
(Christusnachfolge/Kreuzesmystik) bzw. theologisch formuliert (z.B.
Trinität). So lassen sich offensichtlich
interreligiöse Beziehungen vertiefen. In diesem Kontext wird
zugleich deutlich, dass in den Dialogkonzepten von John Hick und
Perry Schmidt-Leukel die mystischen Traditionen von Okzident und
Orient eine solche interreligiöse, verbindende Ausrichtung haben und
durchaus als hermeneutischer Schlüssel angesehen werden können.
Aber:
Als Religionswissenschaftler bleiben sie bei den dialogischen
Vertiefungsmöglichkeiten durch die Mystik beschreibend und nehmen
mystische Erfahrungen für sich selbst nicht in Anspruch. Bei der
religionswissenschaftlichen Annäherung werden die Erfahrungen der
Mystiker, ihre Visionen, Bilder und Metaphern mehr von außen
angeleuchtet, weil eine „Durchleuchtung“ offensichtlich
unerreichbar ist. Erst durch das „Eintauchen“ in den „grundlosen
Grund“ wird die heilsame Wahrheit des Letzten erfahren.
Hier
liegt gewiss nicht nur intellektuelle Redlichkeit und Bescheidenheit
vor. Vielmehr signalisieren theologische/religiös-wissenschaftliche
Formulierungen in gewisser Weise durch kognitive Annäherungen an das
Mystische einen dialogisch-versöhnlichen Sinn des Lebens. Religiöse
Wahrheits- und Heilsvorstellungen sind aber nicht mehr als
„Gehhilfen“ zur letzten Wahrheit.
Auszug (englisch) aus:
Reinhard Kirste: Dialogical-Mystical Approaches to the Ultimate,
in: Melanie Barbato, Mathias Schneider, Fabian Völker (Editors)
with the assistance of Madlen Krüger
— Beyond Boundaries —
Essays on Theology, Dialogue, and Religion in Honor of Perry Schmidt-Leukel
Religionen im Dialog, Band 22. Münster Waxmann 2024, S. 189
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