Man muss wachsam sein: Viele Menschen streben nach Erfolg, persönlichem Glück, Gesundheit, finanzieller Unabhängigkeit und einem erfüllten Leben. Die Antwort scheint leicht bei
Carsten Maschmeyer:
Die sechs Elemente des Erfolgs. München: Finanzbuch-Verlag 2021, 304 S.
Verlagsinformation mit Leseprobe
Maschmeyer hat es aus einfachsten Verhältnissen zum Milliardär geschafft. In diesem Buch zeigt er auf, wie es jedem/jeder gelingen kann, seine/ihre Träume zu verwirklichen. Und so kommen auch die Schattenseiten des Erfolgs ans Licht: Tablettensucht und ein Privatleben in Trümmern. Sein Buch ist eine zweifelhafte „Bibel zum Erfolg“, in der die Anfänge mit dem Finanzdienstleister AWD beschrieben werden, der ahnungslose Anleger in den (finanziellen) Ruin trieb:
„Der Drückerkönig und die Politik – Die Karriere von AWD-Gründer Carsten Maschmeyer“:
Auf andere Weise kann Haas mit seiner „Suche nach dem guten Leben“ junge Menschen unterstützen. Ähnlichkeiten zu Ansätzen aus der christlichen Tradition wie dem biblischen „Leben in Fülle“ gilt es zu beleben. Denn die Debatte um Wirtschaftswachstum und Ausbeutung von Ressourcen versus „gutes Leben“ steht erst am Anfang: Bisher war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum.
Das BIP misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird im Kontext der jeweiligen Preisen und preisbereinigt (Deflationierung mit jährlich wechselnden Vorjahrespreisen und Verkettung) errechnet. Auf der Vorjahrespreisbasis wird die „reale“ Wirtschaftsentwicklung im Zeitablauf frei von Preiseinflüssen dargestellt. Die Veränderungsrate des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt (BIP) dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaften.
Quelle: Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VGR/Methoden/BIP.htm
Doch das BIP und die monetäre Leistungen sind ohne Wohlfahrtseffekte: Niemand wird wohl behaupten wollen, dass eine Zunahme von Ehescheidungen sich positiv auf die Wohlfahrt einer Gesellschaft auswirkt. Hingegen sorgen Anwalts- und Gerichtskosten dafür, dass das BIP steigt – eben ohne gesellschaftliche Wohlfahrtsgewinne.
Angesichts der damit verbundenen ethischen Herausforderungen müssen die finanztechnischen und Gewinn steigernden Tendenzen nicht nur im Horizont von Humankapital bedacht werden, sondern sie sind in Richtung einer Wohlfahrt für alle zu orientieren.
Erläuterungen – mehr zum Thema bieten:
Die 8 Schlüsselbereiche der Wohlfahrtsmessung,
so die Stiglitz-Sen-Fitoussi-Commission: https://de.wikipedia.org/wiki/Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission
1. Materieller Lebensstandard (Einkommen, Konsum, Reichtum) – 2. Gesundheit – 3. Bildung – 4. Persönliche Aktivitäten inklusive Arbeit – 5. Politische Artikulation und Regierungsführung – 6. Soziale Verbindungen und Beziehungen 7. Umwelt (derzeitige und künftige Bedingungen) 8. Sicherheit, im ökonomischen und physischen Sinne.
Ähnlich stellt es der Better-Life-Index der OECD dar:
1.Wohnen – 2. Einkommen – 3. Arbeit – 4. Gemeinschaft- 5. Bildung – 6. Umwelt – 7. Bürgerschaftliches Engagement –
8. Gesundheit – 9. Lebenszufriedenheit – 10. Sicherheit – 11.Work-Life-Balance >>>http://www.oecdbetterlifeindex.org/de
How’s Life. Measuring Well-being. o.O. 2013: http://www.oecd-ilibrary.org/economics/how-s-life-2013_9789264201392-en 11
Vgl. die Webseite der EU-Kommission zu Beyond (https://www.ecologic.eu/de/11025):
GDP = Gross Domestic Product: http://ec.europa.eu/environment/beyond_gdp/index_en.html
und: Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“.
Schlussbericht (DS 17/13300), S. 238; und
Einzelkomponentendarstellung des RWI (Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung):
1 Index der Einkommensverteilung 2 Gewichteter privater Konsum + 3 Wert der Hausarbeit + 4 Wert der ehrenamtlichen Arbeit + 5 Öffentliche Ausgaben für Gesundheits- und Bildungswesen + 6 Kosten und Nutzen dauerhafter Konsumgüter + / – 7 Kosten für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte – 8 Kosten durch Verkehrsunfälle – 9 Kosten durch Kriminalität – 10 Kosten durch Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum – 11 Gesellschaftliche Ausgaben zur Kompensation von Umweltbelastungen – 12 Kosten durch Wasserbelastungen – 13 Kosten durch Bodenbelastungen – 14 Schäden durch Luftverschmutzung – 15 Schäden durch Lärm – 16 Verlust bzw. Gewinn durch Biotopflächenänderungen + / – 17 Schäden durch Verlust von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche + / – 18 Ersatzkosten durch Verbrauch nicht erneuerbarer Energieträger – 19 Schäden durch Treibhausgase – 20 Kosten der Atomenergienutzung
Prof. Dr. Eckhard Freyer, Bonn