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Flyer des Gütersloher Verlagshauses zum 60. Todestag |
Zum Verstehen des Pfarrers und ökumenischen Theologen Dietrich Bonhoeffer (04.02.1906 – 09.04.1945), lohnt ein Blick in seine frühen Werke. Seine Dissertation von 1930 trägt den Titel: Sanctorum Communio. Dogmatische Untersuchungen zur Soziologie der Kirche (München: Kaiser 1954). Vom Heiligen Geist her sieht er auch die Heiligkeit der Gemeinde gewissermaßen als soziologische Größe.
Eberhard Bethge, der Freund und Biograf, weist in diesem Zusammenhang auf Bonhoeffers Interesse für die katholische Welt und die Problematik der Heiligkeit zwischen Berufung und Versuchung.
Eberhard Bethge (1909-2000):
Dietrich Bonhoeffer. Theologe – Christ – Zeitgenosse. Eine Biographie.
München: Kaiser 1967, 3. Aufl.-hier S. 176
[9. korr. Aufl. 2005, 1.150 S., Abb.]
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Auch 80 Jahre nach seiner Hinrichtung inspiriert Dietrich Bonhoeffer nach wie vor die ökumenische Bewegung (Ökumenischer Rat der Kirchen, 10.04.2024) —
Mehr zu Dietrich Bonhoeffer >>>
80. Todestag: Widerstand gegen Bonhoeffers Vereinnahmung von rechts (Deutschlandfunk, 09.04.2025)
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Aus einem Flyer: Bonhoeffer-Erinnerungsorte in Berlin |
Wegen seiner illegalen politischen Arbeit (verbunden mit einigen gefährlichen Auslandsreisen) und des Widerstands gegen die Nazi-Herrschaft wurde er 1943 verhaftet. Als Hitlers persönlicher Gefangener wurde Bonhoeffer kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner 1945 im KZ Flossenbürg (Bayerischer Wald) hingerichtet.
Die Unrechtmäßigkeit seiner Verurteilung und Hinrichtung ist bis heute nicht von einem deutschen Gericht widerrufen worden.
Hier kommt konzentriert zum Ausdruck, wie Bonhoeffer Heiligkeit in der Welt versteht:
„Der Mensch wird aufgerufen, das Leiden Gottes an der gottlosen Welt mitzuleiden. Er muss also wirklich in der gottlosen Welt leben, und darf nicht den Versuch machen, ihre Gottlosigkeit irgendwie religiös zu verdecken, zu verklären; er muss ‚weltlich‘ leben und nimmt eben daran an dem Leiden Gottes teil … Christsein heißt nicht, in einer bestimmten Weise religiös sein … Nicht der religiöse Akt macht den Christen, sondern das Teilnehmen am Leiden Gottes im weltlichen Leben“ (München: Kaiser 1951 [1. Aufl.], 10. Aufl., S. 244, vgl. 248f).
Die Erinnerungen zum 75. Todestag sind darum für das ethishche Verhalten gerade für eine größere Öffentlichkeit von Bedeutung.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK/WCC, Autor Keith Clements) schrieb am 10. April:
Dietrich Bonhoeffer – Critical Prophet of the Ecumenical Movement — Der vollständige Text >>>
Wertewandel und religiöse Umbrüche. Religionen im Gespräch, Bd. 4 (RIG 4). Balve: Zimmermann 1996, S. 61-62
als Herausforderung und Orientierung.
Hohenwarsleben: Westarp (Book on Demand) 2024, 200 S.
Inhaltsverzeichnis mit Leseprobe >>>
Glauben lernen mit Bonhoeffer
Jürgen Werth fragt bei ihm nach. Er sucht den Austausch mit dem Bonhoeffer, der im Gefängnis eine tiefe Wandlung seiner Theologie und seines Glaubens erfuhr. Indem er auf die Briefe, die Bonhoeffer aus der Haft schrieb, antwortet, entfaltet sich ein fiktiver Dialog. Ein Gespräch, das Bonhoeffers Denken auf ganz andere Weise nahebringt und zeigt, wie aktuell es ist, wenn es von einem sensiblen Leser wach und empathisch wahrgenommen wird.
ISBN: 978-3-579-06613-4
Die erfolgreiche Biografie endlich als Sonderausgabe
Der etwas andere Blick auf den Menschen Bonhoeffer
»Unter den Publikationen zum Jahrestag ragt die Biografie von Charles Marsh hervor,[…] Marshs Buch ist eine detailreiche und anschauliche Lebensbeschreibung des hochbegabten Großbürgersprösslings und Dandys, der Schritt um Schritt zu einem der Köpfe der ‚Bekennenden Kirche‘ und dann auch zum Unterstützer des politischen Widerstands wird.« Süddeutsche Zeitung (24. März 2015)
Leicht zugänglich und spannend erzählt:
Dietrich Bonhoeffer entdecken
Dietrich Bonhoeffers Platz in der Welt und in der Theologie wird in diesem kleinen Büchlein, das zum 75. Todestags Bonhoeffers am 9. April 2020 wieder aufgelegt wird, spannend erzählt und dargestellt. Bonhoeffer entdecken heißt hierin einen wachsamen Glauben und ein entschiedenes Leben kennenzulernen, einen Menschen, der für seine Überzeugungen einzustehen bereit war.
Werner Milstein erzählt von der behüteten Kindheit und Jugend Bonhoeffers in Breslau und Berlin bis in den Widerstand gegen das Nazi-Regime und von seiner Hinrichtung im Konzentrationslager Flossenbürg.
Dietrich Bonhoeffer – Kurzbiographie
Dietrich ist ein sensibles und aufgewecktes Kind. Den ersten Unterricht erhält er schon in frühen … Lesen Sie weiter