Gudrun Krämer:
Der Architekt des Islamismus
Hasan al-Banna und die Muslimbrüder.
Eine Biographie
München: C.H: Beck 2022, 528 S., 52 Abb., Register
— ISBN 978-3-406-78177-3 —
Verlagsinformation mit ausführlichem Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
- Thomas E. Schmidt: Muslimbruderschaft. Der Mann, der den Islamismus erfand
(Rezension, ZEIT online, 22.06.2022) - Hasan al-Banna (1906-1949) – wikipedia
- Tariq Ramadan (*1962), der Enkel von Hasan al-Banna
Tariq Ramadan im Horizont der Muslimbruderschaft (bpb, 19.02.2019) - Vgl. bereits dazu: Jan Hamel: La vérité sur Tariq Ramadan:
sa famille, ses reseaux, sa stratégie.
Lausanne: Favre 2007, 364 pp. (über Amazon)
Literatur von und zu Tariq Ramadan (Amazon)
Vgl.: Tradition, Mystik, Reform und Restauration im Islam (Dokumentationen und Diskurse)
Begründung der Jury für den „Gerda Henkel Preis 2010“ an Gudrun Krämer
Gudrun Krämer untersucht … die Religion und die Wertvorstellungen der Muslime und gewinnt daraus Erklärungsmuster auch für gegenwärtige Konflikte.
(Aus der Pressemitteilung vom 13.07.2010)
Verlagsinformation:
Der Gründer der Muslimbruderschaft Hasan al-Banna (1906 – 1949) zählt zu den bedeutendsten Vordenkern und Aktivisten des Islamismus. In seinem Kampf gegen Kolonialismus, christliche Mission und Verwestlichung verknüpfte er nicht nur islamische Traditionen mit europäischen Ideen der Selbsthilfe und Selbstermächtigung. Er übersetzte die Idee einer islamischen Reform und Erneuerung in organisiertes, praktisches Handeln. In ihrer glänzend geschriebenen Biographie führt Gudrun Krämer eine islamische Moderne vor Augen, die bislang weithin verkannt wurde. Die Muslimbrüder gehören seit ihrer Gründung im Jahr 1928 zu den einflussreichsten islamischen Bewegungen der Gegenwart, auf die sich islamische Aktivisten von der palästinensischen Hamas bis zur türkischen AKP beziehen. Auf der Grundlage vielfältiger, bislang kaum ausgeschöpfter arabischer Quellen zeigt Gudrun Krämer, wie Hasan al-Banna aus einem sufisch inspirierten Bildungs- und Wohltätigkeitsverein eine Massenorganisation mit Hunderttausenden von Anhängern schuf, die unter Berufung auf die Religion Politik machte. Neben einem eigenen Zweig der Muslimschwestern entstand im Schatten des Zweiten Weltkriegs auch ein Geheimapparat.
Ende 1948 wurde die Muslimbruderschaft verboten, wenig später fiel al-Banna einem Attentat zum Opfer. Noch heute dient er nicht-jihadistischen Islamisten als Referenz. Gudrun Krämer erhellt die ideengeschichtlichen Grundlagen, das soziale Umfeld und den politischen Kontext der Bewegung, porträtiert Mitstreiter und Gegner und erschließt anhand der Biographie Hasan al-Bannas eindrucksvoll ein Schlüsselkapitel in der Geschichte des modernen Islam.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Bildung und Frömmigkeit im ländlichen Raum
2. Die Zeit der Orientierung
3. Baupläne: Die Muslimbrüder in [der ägyptischen Stadt] Ismailiyya
4. Grundmauern: Die Muslimbrüder in Kairo
5. Ausbau: Sport, Scouts und Studenten
6. Design: Der Islam der Muslimbrüder
7. Umbauten: Die Phase der Gestaltung
8. Ein Haus mit vielen Wohnungen
9. Einsturzgefahr: Das Ende einer Epoche
Anmerkungen
Literatur
Bildnachweis
Register