
Was vielleicht zuerst ungewöhnlich erscheint: auch der moderne Staat hat Überwachungsmechanismen eingerichtet, die viel unbewusster wirken als die autoritären Strukturen des Mittelalters. Sie sind jedoch viel umfassender und müssen in ihrer Ambivalenz zwischen (gefährdeter) Freiheit und gesellschaftlicher Notwendigkeit gesehen werden.
Surveiller et punir. Naissance de la prison.
Paris: Gallimard 1975, 352 pages + 24 p. hors texte, 30 ill.
Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses
Frankfurt/M.: Suhrkamp 1977, Weiteres: s.u.
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Pestsäule in Marseille mit dem Genie der Unsterblichkeit (wikipedia: Pest de Marseille, 1720) |
Die verheerende Pestepidemie
in Marseille 1720-1722
war für Foucault konkreter Hinweis, sich mit der Überwachung durch den Staat in der aufgeklärten Moderne genauer zu befassen:
Épidémie, pouvoir municipal et transformation de l’espace urbain :
la peste de 1720-1722 à Marseille
Epidemien, kommunale Macht und Veränderung des städtischen Raums:
die Pest von 1720-1722 in Marseille
Fleur Beauvieux in: Rives Méditerranées
Nr. 42/2012, p. 29-50
Pandemien im Mittelalter und in der Neuzeit
Nachdenken angesichts eines sich ausbreitenden Virus
(Dialog-Journal, 11.03.2020)
- Das panoptische System der totalen Überwachung
Kurt Marti, in: infosperber.ch, 05.10.2013 - Das Überwachen und Strafen geht weiter. Aber wie genau?
- Textbesprechung – Michael Foucault: Panoptismus
(blog-uni-siegen, 09.05.2014) - Überwachen und Strafen heute –
Eine Tagung an der Universität Bremen zum Jubiläum »
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- Johannes Hoff: Spiritualität und Sprachverlust.
Theologie nach Foucault und Derrida.
Paderborn u.a.: Schöningh 1999, 344 S.
Download – Full text (via academia.edu)
Überwachen und Strafen
Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses zeichnet die Frühentwicklung einer totalen Institution nach, die für die liberale bürgerliche Gesellschaft eine mindestens ebensolche definitorische Macht gewann wie das Irrenhaus.
Suhrkamp, stbw 184, 1977, 408 S.
ISBN: 978-3-518-27784-3
Überwachen und Strafen
Marter, Bestrafung, Disziplin, Gefängnis – das sind die vier großen Themen in Michel Foucaults erfolgreichem und fesselndem Buch über die Geburt des Gefängnisses, mit dem er eine schonungslose Inventur der Entwicklung der Gefängnis- und Bestrafungsstruktur vornimmt.
Suhrkamp TB 2271 [1977] 1993, 408 S.
ISBN: 978-3-518-27784-3
Über den Willen zum Wissen
Der Wille zum Wissen, die Sorge des Subjekts um sich selbst und die Selbsttechnologien schienen bisher erst im Spätwerk Michel Foucaults zentrale Themen zu sein. Umso überraschender ist daher die Entdeckung, dass bereits die ersten Vorlesungen Foucaults am Collège de France aus den Jahren 1970 und 1971 um diese Fragen kreisen.
Erschienen: 2012, 394 S.
ISBN: 978-3-518-58587-0
Die Macht der Psychiatrie
Erschienen: 2015, 595 S.
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2152
ISBN: 978-3-518-29752-0
Analytik der Macht
Die Frage nach der Macht durchzieht nicht nur wie ein roter Faden das Werk Michel Foucaults, sondern war auch Anlaß zu höchst kontroversen Diskussionen, die keineswegs abgeschlossen sind – im Gegenteil.
Erschienen: 2005, 349 S.
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1759
ISBN: 978-3-518-29359-1
Wahnsinn und Gesellschaft
Michel Foucault erzählt die Geschichte des Wahnsinns vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Er erzählt zugleich die Geschichte seines Gegenspielers, der Vernunft, denn er sieht die beiden als Paar, das sich nicht trennen läßt. Der Wahn ist für ihn weniger eine Der Wahn ist für ihn weniger eine Krankheit als eine andere Art von Erkenntnis, eine Gegenvernunft, die ihre eigene Sprache hat oder besser: ihr eigenes Schweigen.
Erschienen: 1973, 576 S.
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 39
ISBN: 978-3-518-27639-6
Archäologie des Wissens
Die Archäologie des Wissens stellt Fragen wie: Wie soll man die verschiedenen Begriffe spezifizieren, mit denen man die Diskontinuität in der Geschichte zu begreifen versucht (Schwelle, Bruch, Einschnitt,Wechsel, Transformation)? Nach welchen Kriterien so Nach welchen Kriterien soll man die Einheiten isolieren, mit denen man es zu tun hat? Was ist eine Wissenschaft? Was ist ein Werk? Was ist eine Theorie? Was ist ein Begriff? Was ist ein Text? Welches ist das angemessene Niveau der Formalisierung, welches das der strukturalen Analyse, welches das der Kausalitätsbestimmungen?
ISBN: 978-3-518-27956-4
Didier Eribon
Michel Foucault. Eine Biographie
Mit Michael Foucault starb 1984 einer der bedeutendsten Philosophen Frankreichs. Wenigen ist es wie ihm gelungen, ihre Zeit nicht nur zu reflektieren, sondern ihr das Signum des eigenen Denkens aufzuprägen.
Das vorliegende Buch ist eine Biographie, es schildert das Leben des Philosophen. Und doch: Wenn man eine Biographie Foucaults in Angriff nimmt, tut man das, weil er Bücher geschrieben hat. Und so ist Didier Eribon mit seiner Biographie über Michel Foucault, der bisher einzigen, aufgrund ihres profund recherchierten Faktenreichtums, ihrer intimsten Kenntnis von Person und Werk dieses Denkers ein faszinierendes Portrait gelungen: das der rätselvollen Gestalt Michel Foucaults und mit ihr der letzten vierzig Jahre intellektueller Geschichte nicht nur Frankreichs.
Erschienen:1999, 533 S.
suhrkamp taschenbuch 3086
Taschenbuch, 533 Seiten
SBN: 978-3-518-39586-8