Das Zentrum Theologie interkulturell und Studium der Religionen der Universität Salzburg hat die Herausgabe eines Buches des lateinmerikanischen Claretinerpaters José María Vigil ermöglicht. Es verbindet die Theologie der Befreiung mit religionsplualistischen Intentionen in erstaunlich klarer Weise und leicht verständlicher Sprache:
Theologie des religiösen Pluralismus.
übersetzt von Helene Büchel
interkulturell 12
Innsbruck-Wien: Tyrolia 2013, 492 S.
Quito, Ecuador: Abya Yala 2005, 389 S.
Vollständiger spanischer Text kapitelweise als Download (PDF-Datei) >>>
Die deutsche Ausgabe hält sich einerseits recht sorgfältig an den spanischen Text, berücksichtigt aber andererseits auch den deutschsprachigen Con-Text, in dem das Buch nun bekannt werden soll. Lateinamerika wird in seiner Aufbruchs- und Veränderungssituation insgesamt zu wenig wahrgenommen. Das hat den Dogmatiker Ulrich Winkler dazu bewogen, dieses Thema einem breiteren deutschsprachigen Leserkreis nahezubringen. Es ist ein Versuch, den eigenen Glauben neu zu bedenken. Fragen und Anregungen eröffnen viele didaktische Möglichkeiten. Sie sind unter Rücksprache mit dem Autor zum Teil entsprechend angepasst worden.
Vigil betreibt also eine Theologie des Volkes unter den Kennzeichen der Gerechtigkeit, der Option für die Armen und der Gleichwertigkeit unterschiedlicher religiöser Glaubensweisen. Hier ist wahrhaft noch einiges im religiösen Verständnis nachzuarbeiten, und zwar weltweit! Vigils Buch gibt wichtige Anstöße für theologische Revisionen im Sinne hermeneutischer Neuzugänge. Lateinamerikanische Sichtweisen können gerade den deutschsprachigen Theologien und Kirchen Zukunftsimpulse vermitteln …
im Kontext von „Religiöser Pluralismus und Theologie der Befreiung“
- Eine verkürzte englische Ausgabe erschien 2008 im LIT-Verlag
Diese Fassung hat einige Änderungen gegenüber dem spanischen Original erfahren.
So sind leider zwei Kapitel (wegen mangelnder Übersetzungszuschüsse!) herausgenommen worden (Vgl. Kommentar zur englischen Ausgabe).
>>> Kommentar auf der Seite zu José María Vigil als interreligiöser Brückenbauer - Der amerikanische Theologe Paul Knitter (USA) schrieb im Vorwort:
«Vigil’s book is an “unicum.” It provides a broad perspectival review and assessment of various Christian approaches to other religions is not anything new. What is definitely and encouragingly new is that it does so from the perspective of the experience of Latin American Christians, which means in the framework of liberation theology».
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Vorwort von Paul Knitter in der englischsprachigen Ausgabe |
Er durfte sich längere Zeit nicht öffentlich äußern .