Bereits seit der Antike ist der Himmel ein zentraler Raum,
der jenseits von festen Orts-, Zeit- und Identitätszuschreibungen das Verhältnis
von Individuum und Kosmos und die damit in Zusammenhang stehenden Grundfragen
der menschlichen Existenz und deren Wertkonzepte aushandelt.
So stellt der ethische Zugang zum Himmel zentrale Fragehorizonte bereit,
die in den Kontext der interdisziplinären Forschungsfelder
und kulturellen Horizonte eingebettet werden.
Neben diesen Fragehorizonten ist aber auch die ästhetische Umsetzung
dieser Perspektivierungen von zentraler Bedeutung, denn wissenschaftliche wie religiöse Texte,
die sich mit diesen Konzepten auseinandersetzen und den Himmel
als Projektionsraum einsetzen entfalten eine literarisch-rhetorische Kraft.
Diese auf ihre ethischen Implikationen hin zu untersuchen, ist ein wichtiges Ziel des Bandes.
Prof. Dr. Harald Lesch lehrt seit 1995 Theoretische Astrophysik an der LMU München
und seit 2002 Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München.
Prof. Dr. Bernd Oberdorfer lehrt Evangelische Theologie mit Schwerpunkt
Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen an der Universität Augsburg.
Prof. Dr. Stephanie Waldow lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit
dem Schwerpunkt Ethik an der Universität Augsburg.