Philippe Descola:
Bilder als Zugang zu unterschiedlichen Lebensformen
Buch des Monats Februar 2024

Philippe Descola:
Die Formen des Sichtbaren

Eine Anthropologie der Bilder
Aus dem Französischen von Christine Pries
Berlin: Suhrkamp 2023, 783 S., Abb., Indices
— ISBN 9783518587997 —

>>> Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
>>> Philippe Descola: Bücher und Interviews (französisch & englisch)
>>> Philippe Descola bei Suhrkamp
>>> Kurzrezensionen zweier Titel bei „Perlentaucher:

Rezensionen:

Katja Hachenberg: Die Kraft der Bilder
Der Anthropologe Philippe Descola zeichnet in seinem Opus magnum
„Die Formen des Sichtbaren“ ein fulminantes Tableau der Figurationen (literaturkritik, Nr. 09, September 2023)

Wolfgang Voegele: Der verborgene Gott und die Falten der Welt.
Philippe Descolas Bildtheorie und einige notwendige Aufbrüche in der Theologie

(tà katoptrizómena, Magazin für Kunst | Kultur | Theologie | Ästhetik, Ausgabe 146, 01.12.2023 — über academia.edu)

Peter Geimer: Philippe Descola – Vertraute Kunst in fremdem Licht (FAZ.net, 05.04.2023)

Weiteres zum Thema:

Bilderverehrung, Bilderstreit und Bilderverbot (Ein-Sichten)
Schrift und Bild im Islam (Religionen & Dialog)

Französische Originalausgabe: 

Les Formes du visible. Une anthropologie de la figuration
Paris: Éditions du Seuil 2021, 848 pp.
ISBN / EAN 9782021476989

VERLAGSINFORMATION

Aus dem Französischen von Christine Pries. Eine Yupik-Maske aus Alaska, eine Malerei der Aborigines, eine Miniaturlandschaft aus der Song-Dynastie, ein holländisches Interieurgemälde aus dem 17. Jahrhundert, abstrakte Kunst aus dem 20. Jahrhundert: Was ein Bild zeigt oder gerade nicht zeigt, enthüllt ein bestimmtes figuratives Schema, das durch die formalen Mittel und durch die Anordnung, mit der es seine Wirkungskraft entfaltet, gekennzeichnet ist. Bilder ermöglichen uns so einen Zugang zu dem, was unterschiedliche menschliche Lebensformen ausmacht. Gestützt auf einen globalen und historisch weit ausgreifenden Vergleich von Werken einer atemberaubenden Vielfalt entwickelt Philippe Descola in seinem Buch die Grundlagen für eine Anthropologie der menschlichen Bildkunst.Die bildliche Darstellung ist nicht allein der Fantasie derer überlassen, die die Bilder erschaffen. Wir stellen nur dar, was wir wahrnehmen oder uns vorstellen, und wir stellen uns nur vor und nehmen nur wahr, was uns die Gewohnheit zu unterscheiden gelehrt hat. Der visuelle Pfad, den wir bei der Abbildung der Welt einschlagen, hängt für Descola daher davon ab, welcher der vier Regionen des von ihm entdeckten ontologischen Archipels wir angehören: Animismus, Naturalismus, Totemismus oder Analogismus. Jeder von ihnen entspricht eine bestimmte Art, die Welt zu begreifen, ihre Kontinuitäten und Diskontinuitäten wahrzunehmen, insbesondere die verschiedenen Trennlinien zwischen Menschen und Nichtmenschen.

Der Autor: Philippe Descola (* 1949), Prof. em für Anthropologie am Collège de France. Der französische Anthropologe gehört weltweit zu den bedeutendsten Wissenschaftlern in dieser Disziplin. Er hat eine vergleichende Anthropologie entwickelt, die sowohl die Humanwissenschaften und die Ökologie in Verbindung mit den zu bewältigenden Problemen der Gegenwart einbezieht. 


Mehr zu Philippe Descola (wikipedia)

INHALTSVERZEICHNIS 
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1. Die Falten der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Unterfütterungen durch das Unsichtbare . . . . . . . . . . . . . . . 28
Verkörperte Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . 34
Bildontologien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   .   . 55
Geometrien der Figuration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   . . 67
Zurschaustellungsformen und Wirkmächtigkeiten . . . . . . . . 86

Erster Teil Präsenzen

2. Körper-Geister . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . . . . . . . . . . . 95
Tierische Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
Eselsbrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
Wer läuft denn da ? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Ähnlichkeiten unterscheiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . 140
Ontologische Tarnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . 147
3. Die Standpunkte vervielfachen . . . . . . . . . . . . . . .   . . 175
4. Relationale Identitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   . . 189

Zweiter Teil Indizes

5. Gattungswesen und Lebenswege . . . . . . . . . . . . . .. . . 203
Die Figuration des Ordnungsakts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 207
Die Figuration des Ordnungsstifters . . . . . . . . . . . . . . . . .    217
Die Figuration der Spuren der Ordnungsstiftung . . . . . .   . . 231 
6. Eine Heraldik der Qualitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . 247
7. Die Macht der Spur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . 265
Variation 1 : Repertoire-Bild und Personen-Bild . . . . . . . .. . 273

Dritter Teil Korrespondenzen

8. Kompositionsexerzitien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 307
Hybride und Schimären . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . 313
Bildhafte Bindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . 343
Die große und die kleine Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. . 366
Einbettung und Wiederholung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 394
9. Räumliche Verbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . .  . 411
10. Rollenspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . 429

Vierter Teil Simulakren

11. Der Welt gegenüber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   . 447
Die Eroberung des Sichtbaren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . 453
Die Seele malen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . 462
Die Einführung der Natur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   . 496
In Richtung Immanenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  .  . 510
Die Unmöglichkeit von Objektivität . . . . . . . . . . . . . .  . . . . 536
12. Die Objektivierung des Subjektiven . . . . . . . . . . . . . 551
13. Die Ähnlichkeit ausfindig machen . . . . . . . . . . . .  . . 565
Variation 2 : Mit allen Stilen vertraut . . . . . . . . . . . . . . ..  . . 579

Schluss : Was ein Bild ausmacht . . . . . . . . . . .  . . .  . . . 607
Ontologien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  ..  . 610
Formen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . .  . 625
Handlungsmächte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .    . 633
Inkarnationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . 636
Postskriptum : Gerüstarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . 651
Der Streit um Ähnlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . 652
Die Belebtheit von Bildern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . . 658
Bildsprachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 670

Dank. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 681
Anmerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 685
Bibliographie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . . 727
Abbildungsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 759
Tabellenverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . 771
Namenregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . 773
Register der Orte und Völker. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . 778
Bildnachweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . 781