Die einzelnen Sufi-Orden haben unterschiedliche (Gebets-)Rituale und Lebensstile, sie alle eint jedoch die sich in Gott auflösende Liebe. Dies geschieht durch die intensive Läuterung der Seele und bedeutet zugleich ein bewusstes Leben unter kritischer Wahrnehmung gesellschaftlicher Bedingungen.
fragt am Morgen: „Was werde ich tun?“ Der Vernünftige schaut: „Was wird nun Gott
mit mir tun?“
1250 in Ägypten, gest. 1309, Studium in Alexandrien)
Annemarie Schimmel (Ausgewählt, übersetzt und herausgegeben):
Weisheit des
Islam. Stuttgart: Reclam 1994, S. 276
Frohsinn hängt nicht ab
von Grün – dort, wo ein Herz sich aufgetan,
voller Blühn!
in Delhi), Mystiker, der in Urdu und Persisch schrieb (aaO , S. 91)
in der Moschee
Volke
und Huris schön,
Trinken
laut aus Hoffnung drauf
kräftig,
zu einen Esel du
Futtergerste!
Chusrau (gest. nach 1072), Ismailit (schiitische Sonderrichtung)
aus
Nordafghanistan (damals iranisch) Dichter und Denker,
Reisender in Zentralasien
starb in der Verbannung (aaO, S. 200).
Anekdotisch und doch sehr ernsthaft:
Der Fuchs und die Kamele:
Man sah einen Fuchs voll Schrecken davonlaufen, Jeman fragte ihn, worüber er denn so beunruhigt sei. Der Fuchs antwortete. „Sie holen Kamel zur Zwangsarbeit!“ „Du Narr!“ sagte man zu ihm, „das Geschick der kamele hat doch nichts mit Dir zu tun, wo Du ihnen nicht einmal ähnlich siehst.“ „Schweig!“ sagte der Fuchs, „wenn ein Intrigant behauptete, ich sei ein Kamel, wer würde dann schon meine Befreiung erwirken?“
Das große Buch der Sufi-Weisheit. Freiburg u.a.. Herder 1986, S. 82
Nasreddin Hodscha, mehr als ein türkischer oder persischer Till Eulenspiegel:
Irgrend etwas fiel herunter
Als Nasruddins Frau einen gewaltigen dumpfen Schlag hörte, rannte sie hinauf in sein Zimmer. „Reg dich nicht auf!“ sagte der Mulla, “ es war nur mein Mantel, der auf den Boden fiel“
„Was, und das machte so einen Krach?“
„Ja, ich hatte ihn gerade an.“
des vollendetenNarren und Meisters Mulla Nasruddin.
Freiburg u.a.: Herder 1984, S. 96